Unser Bildungsprojekt mit Buch, Film und Broschüre
Knapp vier Monate bereiste ein Team von Zwischenzeit e.V. den „Kleinen Süden“, um die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen der Forstindustrie, eine der boomenden Wirtschaftsbranchen, zu dokumentieren. Holz ist in Chile überwiegend mit dem FSC-Logo versehen und gilt als nachhaltiger Rohstoff und zukünftige Alternative zu Plastik. Wir recherchierten, welche Verbindungen zwischen chilenischen Forstmodell, Militarisierung und Strafverfolgung einerseits und Landkonflikten, Wiederaneignungen und alternativen Nutzungskonzepten andererseits bestehen.
Die Aneignung von Land durch Kauf, Pachtung und Raub bedroht die Lebensgrundlagen und lokale Nahrungsmittelversorgung in vielen Regionen der Welt.
In Sambia ist die Kapitalisierung der Landwirtschaft ein maßgeblicher Antrieb für die Flächenexpansion von Agrarkonzernen. Einige von diesen kontrollieren die Wertschöpfungskette, indem sie Farmen, Verarbeitungsbetriebe und Verkaufsstellen übernehmen.
Die Finanzierung der Großprojekte kommt auch aus Deutschland...
Online, 26 Min., Sambia 6/2017
Tödliche Staudammprojekte - Honduras:
Betreiberfirma DESA soll Ermordung von Berta Cáceres in Auftrag gegeben haben
Am 3. März 2016 wurde die Aktivistin Berta Cáceres in ihrem Haus in La Esperanza erschossen. Sie war Koordinatorin des Zivilen Rates der Indigenen (COPINH) und engagierte sich für Frauen- und Umweltrechte. Für ihren langjährigen Kampf erhielt sie 2015 den renommierten Goldman-Umweltpreis.
Seit 1993 leistet COPINH Widerstand gegen neoliberale Großprojekte, zu denen mehrere Staudämme im Landesinneren gehören. Aktuell soll das Wasserkraftwerk “Agua Zarca“ - ohne Anhörung und Zustimmung der betroffenen Lenca-Gemeinden - errichtet werden.
An der Überflutung und Zerstörung der Lebensgrundlagen der Gemeinden verdienen neben der Betreiberfirma DESA auch internationale Geldgeber, unter ihnen die deutsche Firma Siemens mit ihrem Joint-Venture Voith Hydro.
Nach (inter-)nationalem Protest und Druck auf die zunächst untätigen Ermittlungsbehörden präsentierten diese nun einen Auftragskiller: Douglas Bustillo, der ehemalige Sicherheitschef des Energieunternehmens DESA, soll für 20.000 Euro die tödlichen Schüsse abgegeben haben. Er gehört zu einem unübersichtlichen Netzwerk aus Militärs und Sicherheitsdienstleistern, die direkt oder indirekt mit dem Energie-Unternehmen zusammenarbeiten.
Knapp zwei Wochen nach der Tat wurde ein weiteres Mitglied der Bewegung, der fünffache Vater Nelson García, von Unbekannten ermordet.
Weitere Informationen und Hintergründe zur Ermordung von Berta Cáceres und Nelson García sowie zum Staudammprojekt “Agua Zarca“ gibt es u.a. auf den Seiten von COPINH und amerika21.
“Agua Zarca“ ist kein Einzelfall in Honduras. Bereits 2004 dokumentierte ein Filmteam von Zwischenzeit e.V. das umstrittene bi-nationale Staudammprojekt “El Tigre“. Trotz Drohungen und Übergriffen konnte COPINH erreichen, dass die Konstruktionspläne bislang nicht realisiert wurden.
Beide Großvorhaben sind Beispiele für das lukrative und repressive Geschäft der regenerativen Energiegewinnung, an dem sowohl der honduranische Staat und seine Wirtschaftssektoren als auch internationale Geldgeber, Ingenieurs-, Bau- und Zulieferunternehmen beteiligt sind.
Das Projekt “El Tigre“ ist Teil des Dokumentarfilms “Land unter Strom“ (DVD, 78 Min., Honduras/Guatemala/Mexiko/Deutschland 1/2006), den Zwischenzeit e.V. produziert hat.
Informationen und Trailer zum Dokumentarfilm finden Sie hier.
Film: Über den Tellerrand
Ernährungssouveränität in Zeiten des Klimawandels
Bangladesch, das Land der Flüsse und Reisfelder, hat die höchste Bevölkerungsdichte weltweit.
Seit Jahren sind die Lebensgrundlagen von Kleinbäuerinnen und -bauern durch die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels, fehlgeleitete Weltbankprojekte und die Kapitalisierung des Agrarsektors bedroht. Saatgut- und Chemiekonzerne wie Bayer erzielen Millionengewinne und hinterlassen kontaminierte Ackerböden und verschuldete Farmer. Die Landlosigkeit ist gravierend und nimmt durch Land Grabbing und blutige Konflikte zu.
Die kleinbäuerlichen Bewegungen fordern Ernährungs- souveränität, also selbstbestimmte Agrarproduktion und Landumverteilung.
Sie besetzen und bewirtschaften Land, das ihnen laut Gesetz zusteht, aber zumeist wegen Korruption nicht übertragen wird.
HD, 84 Min., Bangladesch/Deutschland 10/2013
“Über den Tellerrand“ wurde auf dem ´Green me Filmfestival´ 2015 in Berlin für den “Best Food Film“ nominiert.
Unser Bildungsprojekt zum Widerstand in Südmexiko
Weitere Infos, Materialien, Film- und Veranstaltungstermine auf
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Weitere Dokumentarfilme von Zwischenzeit finden Sie hier.